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JUTTA WÜRTH, 25. JANUAR 2023

Letztes Jahr haben alle LINGS-Mitarbeiter eine Challenge bekommen. Wie wir wissen hat Roger seine Challenge gepackt und abgeschlossen. Aber, was ist mit den anderen? Heute zeigen wir euch auf, wie es Jutta mit ihrer Challenge ergangen ist. Hat sie sie gepackt? Hat sie sie verschoben? Hat sie aufgegeben? Dieser Blogpost wird uns all diese Fragen beantworten.

Es ist der 6. Dezember. Die Berggipfel sind mittlerweile deutlich weiss und auch wenn der Schnee seinen Weg immer noch nicht ganz bis ins Tal von Chur gefunden hat, muss ich mir wohl doch langsam eingestehen, dass der Zeitraum, in dem ich einen Alpencross mit dem Bike im Jahr 2022 fahren könnte, nun wirklich vorbei ist.

In einer hartnäckigen Planungsunlust gefangen, schob ich den Alpencross den ganzen Sommer vor mir her. Ich war zum ersten Mal seit Jahren lieber zu Fuss unterwegs als auf dem Bike. Im Hinterkopf hatte ich bei allen Wandertouren aber trotzdem immer auch die konditionelle Vorbereitung auf den Alpencross.

Bis ich im Juli bei der Abfahrt vom Führhörnli mit dem Bike leicht gestürzt bin und mir den Kopf etwas angeschlagen habe. Auf einem vollkommen entspannten Wiesenstück ist mir beim in die Kurve legen das Rad auf dem Trailrand weggerutscht, dabei habe ich es geschafft das Vorderrad zu verdrehen und über den Lenker abzusteigen. Eigentlich nichts wirklich Dramatisches – aber nachdem ich vor 5 Jahren einen monatelangen Heilungsweg ebenfalls nach einer nur leichten Gehirnerschütterung hinter mir hatte und seither immer noch etwas anfällig für Migräne bin, war das ein recht unangenehmes Flashback Erlebnis. Diesmal waren die Kopfschmerzen zum Glück schnell wieder weg. Trotzdem hat mich durch den Sturz ein wenig der Mut und die Motivation für den Alpencross verlassen. Ganz abgehakt hatte ich die Challenge aber auch Anfang September noch nicht. Bis ich dann durch Überlastung beim Schwimmen ein paar Tage lang meinen linken Arm kaum noch heben konnte. Auch das hat sich zum Glück bald von alleine wieder gelöst. Mein Körpergefühl war danach aber eindeutig: Ich sollte und wollte keine Höchstleistungen von meinem Körper einfordern. Und nachdem ich nicht wirklich konsequent trainiert hatte wäre der Alpencross genau das für mich gewesen – eine Höchstleistung bzw. Überlastung.

Woran bin ich also gescheitert?

Fehlende Konsequenz in der Vorbereitung, sowohl beim Ausdauertraining als auch in der Tourenplanung. Ein Sturz, der mich entmutigt hat aber auch wieder gezeigt hat, was mir wirklich wichtig ist: Einheit von Geist und Körper. Keine Höchstleistungen für die ich nicht bereit bin. In meinem eigenen Flow sein dürfen und auch mal eine Challenge gut sein lassen, wenn es nicht passt.

Wie geht es mir damit?

Ein wenig reut es mich schon – mit konsequenterem Aufbau Training hätte ich die Grundlage schaffen können, auf welcher ich mich mit der Challenge wohl gefühlt hätte. Aber gleichzeitig bin ich absolut zufrieden und auch ein wenig stolz drauf letztlich auf die Signale meines Körpers gehört zu haben und nichts aus Egogründen übers Knie gebrochen zu haben.

Faktisch und praktisch produktiv am Prokrastinieren

Auch wenn ich den Alpencross nicht erfolgreich gemeistert habe, war ich sehr erfolgreich in etwas anderem: Im produktiven Verschieben. Ein Poetry Slammer hat das in einem seiner Texte mal so schön auf den Punkt gebracht, da erlaube ich mir seine Worte in etwas anderem Kontext zu zitieren: Ich bin «faktisch und praktisch professioneller Prokrastinat» (Tom aus Graz). Dabei würde ich aber noch ergänzen: Ich prokrastiniere produktiv. Ich verschiebe eine Sache mit einer anderen.

2022 alleine unterwegs

So ergab es sich, dass ich mir statt des Alpencrosses und konsequentem Training andere Challenges gesucht habe. Dabei stand mein Jahr 2022 im Zeichen des draussen alleine unterwegs sein. Ich habe zweimal alleine im Zelt in den Bergen übernachtet. Naja…. geschlafen habe ich nicht viel… aber ich habe meine Angst davor überwunden und der Sonnenaufgang war so wunderschön und hat sich hart verdient angefühlt wie ein ganzer Alpencross 😉. Ich bin alleine drei Tage durch die Greina Ebene gewandert, habe alleine in zwei SAC Hütten geschlafen und bin auf dem Weg dorthin gefühlt endlos alleine über Geröllfelder geklettert. Teils Stundenlang ohne anderen Wanderern zu begegnen und ohne Handyempfang. Ein bisschen scary, vielleicht auch ein wenig zu riskant? Definitiv aber etwas dass ich mir vor diesem Jahr absolut nicht zugetraut hatte und das einen gewissen Stolz hinterlassen hat. Ich war in fast jedem Bergsee baden an dem ich in diesem Sommer vorbei gekommen bin – auch in einem der noch fast vollständig mit Eis bedeckten Jöriseen. Der Abstieg zu den Seen war recht abenteuerlich, da alles noch vollständig von einer geschlossenen Schneedecke bedeckt war. Ich habe mein Splitboard ein wenig vermisst 😄. Auch dort war ich alleine unterwegs – immer am Risiken kalkulieren, wahrnehmen, beurteilen und bewusst entscheiden.

Der Alpencross bleibt auch im kommenden Jahr(en?) definitiv auf meiner Bucketlist. Ich bin gespannt was ich beim Verschieben noch so alles erleben werde und wann ich ihn dann tatsächlich umsetze. 


Jutta Würth

Herz der LINGS-Kunden

Lieblingsgegenstand bei LINGS: Mein Bike, Orbea Rise

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