MARCO KERN & SIMONE CMOON , 27.05.2020
Marco Kern & Simone Cmoon sind auf einer Mission. Sie wollen den Sternenhimmel retten. Erfahre wie du ein Teil davon sein kannst.
Als Simone Cmoon eine ganze Reihe Starlink-Satelliten gegen Ende April 2020 am Nachthimmel vorüberziehen sah, äusserte sie ihren Unmut darüber öffentlich auf Instagram. Marco Kern sah dies und schlug vor, sich zusammen für ein Projekt dagegen stark zu machen. Schnell fanden sich weitere Gleichgesinnte, und es bildete sich ein Team. Unser Projekt #saveournightsky wurde mit dem Ziel gegründet, die Aufmerksamkeit auf die Themen Lichtverschmutzung und Satelliten- Megakonstellationen zu lenken und mit einer grossen Community gegen diese Probleme zu kämpfen.

Lichtverschmutzung
Die meisten Menschen sehen nachts die Milchstrasse an ihrem Wohnort nicht mehr, sondern nur noch vereinzelt die hellsten Sterne am Nachthimmel. Dies, weil wir seit Jahrzehnten zugelassen haben, dass nachts immer mehr künstliches Licht eingeschaltet wird, welches die natürliche Dunkelheit verdrängt. Über Städten bilden sich sogar ganze Lichtkuppeln, welche weit in den Nachthimmel Licht streuen und reflektieren. Diese Erhellung und Verdrängung der Dunkelheit nennt man Lichtverschmutzung. Die Auswirkungen auf Lebewesen ist massiv. Beispiele: Zahlreiche nachtaktive Insekten verenden an Strassenlampen, mit Folgewirkungen für weitere Tiere, denen sie als Nahrung dienen sowie für die Biodiversität und Landwirtschaft. Lichtverschmutzung kann zu Orientierungsproblemen bei Zugvögeln führen. Menschen haben einen weniger erholsamen Schlaf. Ausserdem geht der Nachthimmel als Kulturgut verloren und die Verbindung vom Menschen zur Natur wird geschwächt. Auch erschwert Lichtverschmutzung astronomische Beobachtung sowie Forschung, Nachtaufnahmen von Fotografen und Astronomen.

Satelliten-Megakonstellationen
Am Himmel befinden sich momentan auch rund 2200 Satelliten. Diese haben wichtige Funktionen bezüglich Wettervorhersagen, Weltraumforschungen, Klimastudien, GPS, TV und weiteres. Unserem Nachthimmel mit immer weniger sichtbaren Sternen droht neuerdings noch ein weiteres Problem: Grosse Unternehmen planen ganze Satellitennetzwerke im Orbit zu platzieren, wie viele steht noch in den Sternen. SpaceX (Starlink) hat bereits die Bewilligung für 12’000 erhalten, wobei mehr als 400 schon platziert sind. Weitere Anträge wurden bereits eingereicht, SpaceX träumt von ungefähr 42’000. Diese Satelliten sollen für besseres Internet den Nachthimmel verschanden und weitere Lichtverschmutzung soll in Kauf genommen werden. So viele Satelliten sind auch sehr störend für Nachtfotografen und Astronomen, da sich bei den langen Belichtungen somit sehr oft mehrere Satelliten durch den Bildausschnitt bewegen. Es kann nicht sein, dass Behörden über unsere Köpfe hinweg entscheiden, ganze Satelliten- Megakonstellationen zu bewilligen. Wir wollen die verlorene Sicht auf die Sterne nicht durch Sicht auf tausende Satelliten ersetzen. Der Nachthimmel gehört uns allen!

Aktionen
Eine Übersicht über bereits durchgeführte Aktionen befindet sich auf: http://www.saveournightsky.com/our-timeline
Wir sind im Kampf gegen Satelliten-Megakonstellationen und Lichtverschmutzung. Damit unsere Community wächst und weiss, wofür wir alle zusammen kämpfen, haben wir einen langfristigen Plan mit Zielen.
Dieser Plan wird in 5 Punkte aufgeteilt:
• 1: Bildung einer starken Community / Bewegung
• 2: Mit unseren Aktionen friedlich und ohne radikales Gedankengut Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregen
• 3: Den Dialog mit den verantwortlichen Organisationen, Behörden und Konzernen finden
• 4: Den Dialog mit der Politik finden
• 5: Den Anstoss geben, dass zeitgemässe Gesetze für unseren Nachthimmel ausgearbeitet werden
Die aktuellen Gesetze sind sehr dürftig vor langer Zeit gemacht worden, passen nicht zur heutigen Zeit und Technik, also müssen sie dringendst angepasst werden. Im Optimalfall würde dies z.B. bedeuten, dass Starlink seine Satelliten wieder herunterholen muss, weil Satelliten Megakonstellationen verboten werden und künftig Satelliten nur höher im Orbit platziert werden, wie jene für Satellitentelefonie, wie z.B. Iridium mit 66 Satelliten vertreten war oder GPS mit nur 24 Satelliten funktioniert. Kompromiss betr. Satelliten: Es darf Satelliten geben am Himmel, die sind wichtig, aber keine Satellitenmegakonstellationen.

Auch die Lichtverschmutzung muss massiv reduziert werden. Am folgenden Bild ist ersichtlich, wie öffentliches Licht um 3:00 Uhr nachts die Nacht zum Tag macht. Diese kleine Ortschaft in den Schweizer Alpen ist für diese Uhrzeit unnötig hell beleuchtet, sogar die Wolken werden angestrahlt.

The night sky belongs to all of us!
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