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Gastautor Martin Bissig, 24.08.2018

Die digitale Fotografie hat in Sachen Backup riesige Nachteile aber auch gewaltige Vorteile gegenüber der herkömmlichen analogen Welt. Wie du die Vorteile für dich nutzen und die Nachteile möglichst minimieren kannst, erklärt dir der Outdoor- und Actionfotograf Martin Bissig.

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Meine Datenparanoia
Jedem Fotografen ist es schon passiert, ich bin mir 100% sicher. Speicherkarte defekt, Kaffee über den Laptop geschüttet, Kamera gestohlen, die Katze über dem Keyboard auf der DEL-Taste eingeschlafen, die alte CD verkratzt… Es ist das worst-case Szenario. Sind die Daten erstmal gelöscht, formatiert oder unlesbar, wird eine Rettung meist schwierig und teuer. Da lobe ich mir doch die guten alten Dias. Die sind bei normaler Aufbewahrung auch noch Jahrzehnte später lesbar. Ein klarer Pluspunkt für die gute alte Analogie. Digitale Daten hingegen können beliebig oft und ohne Qualitätsverlust kopiert werden. Bei mir gilt deshalb die Devise: zu viel Backup gibts nicht. Dabei muss man zwei Arten von Datensicherung unterscheiden. Das kurzfristige Backup unterwegs und die langfristige Archivierung von digitalen Daten.

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So klein und leicht es geht – Datensicherung unterwegs
Ich bin oft tagelang ohne Strom unterwegs und trage mein Equipment selbst oder habe beschränkten Platz auf meinen Expeditionen. Je kleiner und leichter, desto besser. Die erste Datensicherung findet bei mir bereits in der Kamera statt. Kameras im mittleren und oberen Preissegment haben oft zwei Laufwerke. Meine Canon 5D Mark IV verfügt über ein SD- und ein Compact-Flash-Laufwerk. Ich nehme also immer auf beiden Karten gleichzeitig auf und führe genug Speicherkarten mit, dass ich keine Karte während dem Trip formatieren muss. Die SD-Karte speichert 256GB und bleibt immer in der Kamera, während die CF-Karten mit 32GB öfters gewechselt und an einem anderen Ort aufbewahrt werden. So habe ich bereits das erste Backup auf Nummer sicher. Das reicht mir aber nicht. Zusätzlich zum Compact-Flash Backup speichere ich meine Daten jeden Abend auf einer externen Festplatte, die ohne Laptop betrieben werden kann. Ich nutze die Lösung von Mportable. Ich stecke meine Karten in die eingebauten Laufwerke und das Kopieren der Daten startet sofort. Besonders wichtig ist mir das auch für Drohnen- und GoPro-Aufnahmen, bei welchen ich kein weiteres Backup habe. Neben mportable gibt es auch andere Lösungen von LaCie oder Gnarbox. Für mich ein absolutes Killerkriterium: Es muss eine SSD-Festplatte sein. Reguläre Festplatten können ab 3500m ü.M. den Geist aufgeben (für immer) und sind aufgrund ihrer mechanischen Bauart anfälliger auf Transportschäden und Defekte. Ich nehme noch eine weitere Festplatt mit, auf welcher ich das Backup vom Backup mache. Irgendwo am Ende der Reise gibt es immer einen Computer oder mein Laptop steht dann wieder bereit, um die Inhalte von einer Platte auf die andere zu kopieren. Wichtig für die Heimreise: Die Compact-Flash Karten kommen ins aufgegeben Gepäck, eine Festplatte bei mir ins Handgepäck und ein weiteres Backup bei einem meiner Mitreisenden. Sicher ist sicher.

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Datensicherung zu Hause
Nach meiner Rückkehr kopiere ich die geschossenen Fotos und Filme auf meinen Desktop Computer, auf welchem ich die Bilder bearbeite und die Videos schneide. Ein kleines Sync-Tool kopiert mir alle 20 Minuten alle Änderungen meiner PC-Festplatte auf ein externes NAS – eine Netzwerkfestplatte. So bin ich im Falle eines Computercrashes mehr oder weniger safe. Eine weitere Spiegelung erfolgt auf eine externe HD, welche ich ausserhalb meines Hauses aufbewahre. Genug Sicherheit, sollte man nun denken. Nicht genug für mich. Amazon Prime bietet für wenig Geld (69 EUR) unbeschränkten Cloud-Speicherplatz für Fotos an. Alle meine Fotos sind also auch noch in der Cloud gespeichert. Sollte mir meine Hütte also mal um die Ohren fliegen, hätte ich immer noch ein Backup irgendwo in einem Rechenzentrum auf dieser Welt. Aber spätestens dann hätte ich wohl andere Sorgen als ein gutes Backup-Konzept. Um meine Kamera und mein Bike auf jeden Fall müsste ich mir keine Sorgen machen – es ist bei LINGS versichert.


 

 

Martin Bissig

Fotograf

Lieblingsgegenstand bei LINGS: Canon 5D Mark IV

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